Gerne lese ich immer wieder Gedichte von Lothar Zenetti. Dieses Gedicht hat einen Platz in meinem Herzen gefunden. Mit wenigen Worten drückt Lothar Zenetti die österliche Botschaft sehr treffend aus. Wer das Wort Gottes unter die Erde bringen will, der wird es unter die Leute bringen.
Diese österliche Botschaft kommt an bei den Menschen.
Diese Botschaft erreicht den Boden unseres Herzens.
In unserem Innersten keimt und wächst diese Botschaft.
Welche Freude für uns und unsere Mitmenschen,
wenn die Saat durch mein Dunkel hindurch
zur lichtvollen Kraftquelle meines Christseins wird.
Dann wird meine Melodie des Friedens laut erklingen,
dann wird meine Melodie des Friedens Heilung bringen,
dann wird meine Melodie des Friedens Hoffnung bringen,
dann wird meine Lebensmelodie Frieden stiften.
Liebe Blickpunkt-Ost Leserinnen und Leser,
mehr als den Gruß des Auferstandenen „Friede sei mit euch“ kann ich Ihnen nicht wünschen, und dieser Wunsch kommt von Herzen.
Friede sei mit euch!
Ihr Walter Humm
Wir beginnen um 18 Uhr mit einer Kreuzwegstation, um 18.30 Uhr feiern wir dann eine Eucharistie mit der Möglichkeit das Sakrament der Krankensalbung zu empfangen.
Der Krieg in der Ukraine bringt nicht nur viele verletzte und gefallene Menschen hervor. Er schlägt auch viele soziale Wunden bei uns in Deutschland. Deswegen beten wir nicht um Frieden sondern um Heilung der Wunden die dieser Krieg erzeugt hat, hier bei uns und auch in der Ukraine.
Ein persönlicher Rückblick auf dieses Jahr von Walter Humm
Dieser Angriffskrieg Russlands hat viele geglaubte Sicherheiten hinweggerafft.
Hat politische Überzeugungen schmelzen lassen wie Eis in der Sonne, wie keine Waffenlieferungen in Kriegsgebiete.
Hat dem Umstieg zu erneuerbaren Energien mehr Impulse gegeben als alle Schreckensszenarien der Klimaforscher.
Hat mit dem Begriff der „Zeitenwende“ von Bundeskanzler Scholz eine neue politische Ära eingeleitet.
Hat sichtbar gemacht, dass viel Geld seitens des Staates vorhanden ist, auch noch nach den gewaltigen staatlichen Unterstützungen, die aufgrund der Bekämpfung des Corona-Virus schon erschöpft schienen.
Hat die Verwundbarkeit des Menschen sichtbar gemacht, der meinte in einem politischen freien sozialen Staat der Bundesrepublik Deutschland alle Sicherheiten für persönliche Schwierigkeiten zu haben.
Hat vermeintliche Friedensaktivsten hervorgebracht, die sich mehr um das eigne Überleben sorgen als um die Menschen, die durch gezielte militärische Angriffe ohne Strom, Wasser und Wärme überleben müssen.
Hat viele AfD-Funktionäre und andere politisch aktive Menschen als Putins Freunde entlarvt, wenn sie im Bundestag oder in Interviews den ungerechten Angriffskrieg von Putin befürworten.
Hat die Europäische Union zu einer Einheit werden lassen im gemeinsamen Vorgehen gegenüber dem russischen Präsidenten und seiner Verwaltungsbehörde.
Hat gezeigt, wie verletzbar und beeinflussbar die Demokratie durch die neuen Kommunikationsmittel ist.
Mich hat dieser Krieg gelehrt, dass ich sehr dankbar bin, in einer Demokratie zu leben, wie wir sie in Deutschland haben.
Mich hat dieser Krieg gelehrt, dass das Schweigen von Waffen nicht schon Frieden bedeutet.
Mich hat dieser Krieg gelehrt, dass wir im Kleinen lernen müssen, Frieden mit unserem Nächsten zu halten, damit den Despoten unserer Zeit ihre Macht über die Menschen entzogen wird.
Mich hat dieser Krieg gelehrt, dass ich dankbar bin, nicht in politischer Verantwortung zu stehen, dass ich aber auch meine Verantwortung erkenne, die ich als Priester und Mensch habe.
Mich hat dieser Krieg gelehrt, dass das Engagement für Frieden einen lebenslangen Atem braucht.
Mich hat dieser Krieg, gelehrt, dass es uns Christen in dieser Welt braucht.
Als Christ verkünde ich die Botschaft von Weihnachten auch heute, dass Gott sich auf diese Welt und diese Menschen immer neu einlässt.
Als Christ bezeuge ich die Botschaft von Ostern, dass wir im Tod Leben finden werden.
Als Christ bezeuge ich durch mein Lebenszeugnis, dass im Dunkeln unserer Zeit Gottes Liebe vorhanden ist.
Als Christ bin ich berufen, die Melodie des Friedens in meiner Welt zum Klingen zu bringen.
Danke, dass ich hier im Stuttgarter Osten nicht allein bin.
Walter Humm
Engel der Ostheimer-Krippe in der Bruder Klaus-Kirche, Gablenberg
Der Friede kam zur Welt.
Die Welt hat ihn nicht erkannt.
Die Welt hat ihn nicht angenommen.
So kam es, wie es kommen musste,
bis heute kreuzigt die friedlose Zeit Gottes Schöpfungswelt.
Hoffnung erwacht in mir,
es könnte auch alles anders sein.
Doch bin ich wirklich bereit dafür,
zu singen die Melodie des Friedens
hinein in Gottes wunderbare Schöpfungswelt.
Der Samen Mut wächst in mir.
Ich bekomme Kraft zur liebenden Tat.
Mein Leben als Mensch zu wagen,
als heilende Tat zum Frieden hin.
Stufe um Stufe, bis ich eins bin mit der gekreuzigten Welt.
Der Friede kam zur Welt!
Bei meiner Geburt sang ein Engel,
bei deiner Geburt jubilierte ein Engel,
bei seiner Geburt verkündeten die Chöre der Engel:
Ehre sei Gott und Friede den Menschen auf Erden!
Gottes Friede ist in der Welt! In dir und mir!
Hörst du nicht auch unter Kriegsgeschrei
der Engel leise Friedensmelodie?
Gottes Friede kam zur Welt mit dir und mir!
Ehre sei Gott und der Friede sei mit dir und mir.
Walter Humm
Weihnachten 2022
für das Pastoralteam der
Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Ost
Mitmachaktion – Die Friedensmelodie will erklingen!
Mach mit und lass die Friedensmelodie erklingen. Das geht ganz einfach und darf gerne auch kreativ verändert werden.
Jeden Mittwoch um 19.30 Uhr nehmt die Friedenmelodie zur Hand und lasst sie erklingen. Dies kann einzeln oder auch als Gemeinschaft miteinander laut hörbar oder auch leise und still getan werden. Es kann im Wechsel gesprochen werden, als Friedensmelodie erklingen, in den Herzen, in den Gedanken.
Ich würde mich freuen, wenn auf diese Art und Weise das ökumenische Friedensgebet im Stuttgarter Osten weiter gehen würde. Macht mit und ermuntert andere, auch mitzumachen.
Das Gedicht „Friedensmelodie“ können Sie als Gebetskarte in den katholischen Kirchen an den Krippen mitnehmen. Der Friede geht von diesem Kind aus. Dieses Kind braucht uns. Lassen wir mit ihm die Melodie des Friedens erklingen, um so Gewalt, Terror und Krieg mit der Melodie des Friedens zu überwinden. Dieser Weg braucht Mut, Kraft und Ausdauer. Diese Anstrengung wird Früchte des Friedens, der Versöhnung und des Neubeginns hervorbringen. Solang die Melodie des Friedens erklingt, wird die Entwürdigung des Menschen nicht das letzte Wort haben.
Bild: Josef Hinterleitner In: Pfarrbriefservice.de
Viele Menschen denken, Beten ist eine Vertröstung und ändert auch nichts an der Wirklichkeit.
Ich sehe es ganz anders.
Beten für den Frieden ist
• eine gewaltfreie Form des Widerstandes gegen Krieg, Terror und Gewalt.
• aktives Handeln, um vom Krieg, Hass und Terror entwürdigten Menschen Würde zu geben, weil wir uns vom Leid der Menschen anrühren lassen.
• jenes innere Erkennen, dass bei allem redlichen und ehrlichen Bemühen von uns Menschen auch viele Kräfte in uns wirken, die dem gelingenden sozialen Zusammenleben auf Erden diametral gegenüberstehen.
Komm zur Krippe und nimm die Friedensmelodie mit in den Alltag.
Für das Pastoralteam der
Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Ost
Walter Humm
Pfarrvikar Walter Humm lud Ende des Jahres zu einem Friedensspaziergang durch den Stuttgarter Osten ein. Die Teilnehmenden erfuhren viel Neues und Interessantes über Gebäude, Denkmäler und Orte, die im Alltag eher unbedeutend erscheinen und an denen man achtlos vorübergeht. Es war erschreckend, von viel menschlicher Niedertracht im Lauf der Geschichte im Stadtteil zu hören, aber auch ermutigend, dass Frauen und Männer sich immer wieder ihre Menschlichkeit bewahrt haben. Die historischen Einschübe stammten von Dr. Elmar Blessing, der persönlich nicht anwesend sein konnte, aber sein immenses historisches Wissen im Vorfeld zur Verfügung stellte. Herzlichen Dank dafür. Wenn Sie den Weg mitverfolgen wollen, finden Sie in der PDF-Datei eine kurze Zusammenfassung der vorgetragenen Texte. (Der)