Foto: S. Krüger/Pfarrbriefservice
Das wollen wir uns bewusst machen. Das Kirchenjahr führt uns zum Glauben hin und in den Glauben hinein. Diese Chance sollten wir bewusst wahrnehmen und den Weg im Kirchenjahr mitgehen. Ohne die Feste und Ereignisse im Kirchenjahr, ohne seine Höhepunkte und sein Gepräge wäre unser Glaubensleben ein farbloses und langweiliges Einerlei ohne Struktur und Dramatik.
Wie ist das nun mit dem Kirchenjahr?
Das christliche Kirchenjahr nimmt uns alljährlich hinein in die Geschichte Gottes mit uns Menschen und prägt das Glaubensleben in der christlichen Gemeinschaft - in der Gemeinde vor Ort und in der Kirche weltweit. Eine zentrale Rolle spielt dabei Jesus Christus, sein Weg und sein Schicksal. Seinen Namen tragen wir ja als bekennende Christinnen und Christen. Im Zentrum des Kirchenjahres steht Ostern, es ist gewissermaßen der Dreh- und Angelpunkt in unserem Glauben: alles zielt auf Ostern hin und alles nimmt von Ostern seinen Ausgang – es geht um Leben und Tod, um unser Heil und die Gemeinschaft im Glauben. Ostern bedeutet Rettung für alle!
Schlaglichter im Kirchenjahr von April bis Juni 2025:
Fastenzeit (6. April Fünfter Fastensonntag – Misereor-Sonntag):
mit Jesus in der Wüste verweilen, Verzicht, Almosengeben, Solidarität üben, Konzentration auf das Wesentliche, Vorbereitung auf das Kommende.
Palmsonntag (13. April):
Jesus zieht in Jerusalem ein, aus Jubel wird Skepsis und dann Ablehnung.
Gründonnerstagabend, Karfreitag, Karsamstag,
Ostermorgen (17. bis 20 April - drei entscheidende Tage – Triduum):
das letzte Mahl mit den Jüngern, Jesu Vermächtnis („Tut dies zu meinem Gedächtnis“), hinaus in die Nacht an den Ölberg, Verhaftung, Prozess und Verurteilung, ein langer schwerer Weg mit dem Kreuz, brutale Hinrichtung, Tod mit einem Schrei zum Himmel, Abnahme vom Kreuz, Grablegung und Totenstille aushalten. Kaum zu glauben – doch nicht das Ende: Er lebt! Wer bekommt es eigentlich mit?
Osterzeit (20. April bis 8. Juni – 50 Tage):
Der Auferstandene zeigt sich – immer wieder. Er führt die versprengten Jüngerinnen und Jünger wieder zusammen.
Marienmonat Mai:
Im Mai, wenn alles grünt und blüht, verehren wir Maria, die junge Frau aus Nazareth. Sie sagt ja zu den Plänen Gottes. Sie bringt ein Kind zur Welt: Jesus, den Sohn Gottes. Wir nennen sie „Gottesmutter“. Ganz nah ist sie dran an ihrem Sohn. Ihr dürfen wir alles anvertrauen, sie ist unsere Fürsprecherin.
Himmelfahrt (29. Mai):
Jesus kehrt zurück zu seinem Vater – für immer. Was wird jetzt bloß aus den Jüngerinnen und Jüngern?
Pfingsten (8./9. Juni):
Der verheißene Beistand ist da! Wind, Feuerzungen, fremde Sprachen verstehen, wildfremde Menschen ansprechen: Mut, Bekenntnis, Predigt, „alle sollen es hören“. Jetzt gibt es kein Halten mehr! Es geht mit der Botschaft Jesu hinaus in die ganze Welt und in die Jahrhunderte, eine weltweite Gemeinschaft entsteht – Geburtstag der Kirche
Dreifaltigkeitssonntag (15. Juni):
der eine Gott in drei Personen - wie soll das gehen? Geheimnis des Glaubens! Gott zeigt sich in der Geschichte der Menschen als Vater, Sohn und Geist.
Fronleichnam (19. Juni):
Nachfeier von Gründonnerstag – Erinnerung an das letzte Mahl Jesu – der Herr gegenwärtig im Brot des Lebens – auch auf den Straßen und in der Welt!
Herz-Jesu-Fest (27. Juni):
Gott zeigt Herz in Jesus: das offene und mitfühlende Herz Jesu. Gott ist verletzlich und barmherzig - für uns bedeutet das Rettung und Erlösung.
Josef Laupheimer, Pfarrer